Das Programm "Woman Champions"
Hok und ihre Tochter Sienglee leben in der Region Pursat in Kambodscha, in der Regenfälle und Überschwemmungen immer extremer werden, Wasserkanäle und Strassen verändern und die Wirtschaft und die Gemeinschaft beeinflussen.
Ein grosser Teil Kambodschas ist eine Schwemmebene, wobei 85 % des Gebiets im unteren Mekong-Becken liegen. Während der Monsunzeit ist es von jahreszeitlichen Überschwemmungen betroffen und die Flüsse laufen über. In den letzten Jahren haben Faktoren im Zusammenhang mit dem Klimawandel – wie unvorhersehbare Jahreszeiten, Anstieg des Meeresspiegels und unregelmässig auftretende Niederschläge – zu stärkeren Stürmen, Überschwemmungen, Dürren, Ernteausfällen und folglich zur Erschöpfung der Nahrungsmittelvorräte beigetragen.
Hok und ihre Familie erlitten einen drastischen Einkommensrückgang, vor allem aufgrund anhaltender Dürren und anschliessender Sturzfluten, die die Ernten dezimierten. Wie viele Menschen in ihrem Dorf musste Hok zahlreiche Kredite aufnehmen, um zu überleben.
In den letzten fünf Jahren hat ActionAid ein Programm namens "Woman Champions" in Kambodscha ins Leben gerufen, das Frauen dabei unterstützt, sich als Leader in ihrer Gemeinschaft zu engagieren. Den Frauen werden Schulungen zur Verteidigung von Rechten, organisatorischen Fähigkeiten und zum Überleben ihrer Gemeinschaft im Klimawandel angeboten. Darüber hinaus werden Bäuerinnen dabei unterstützt, sich der Klimakrise anzupassen. Sie lernen, landwirtschaftliche Anbaumethoden anzuwenden, die Pflanzen widerstandsfähiger gegen extreme Wetterbedingungen machen.
Hok sagt, dass die Teilnahme am ActionAid-Programm ihr dabei geholfen hat, mutiger zu werden, ihre Meinung zu äussern und Probleme anzugehen. Früher kannte sie nur die Probleme in ihrer Familie, aber jetzt engagiert sie sich in ihrer Gemeinde.
ActionAid arbeitet auch in den Schulen Kambodschas, wo neben dem normalen Unterricht auch Themen wie klimaresistente Landwirtschaft und alternative Existenzgrundlagen behandelt werden.
Die 10-jährige Sienglee ist sich der Auswirkungen der Klimakrise bewusst. Wenn sie nicht in der Schule ist, hilft sie zu Hause und kümmert sich alle vierzehn Tage um das Reisfeld der Familie. Sie scheut sich nicht vor Herausforderungen: Sie möchte Ärztin werden und ihre Gemeinschaft unterstützen, genau wie ihre Mutter.