Wir sind bestrebt, den Menschen ein erfülltes, würdiges und gerechtes Leben unter Wahrung ihrer Rechte zu garantieren. Wir verfolgen einen Ansatz, der auf dem Schutz der Menschenrechte und der Beteiligung der Gemeinschaft beruht.

Wir wollen eine gerechtere und nachhaltigere Welt für alle. Deshalb arbeiten wir jeden Tag daran, die Ursachen und Folgen von Ungleichheit zu überwinden, und helfen Menschen und Gemeinschaften in Not, die richtigen Lösungen für Probleme zu finden.

Wir beschäftigen uns mit:

ActionAid ist der Ansicht, dass eine erfolgreiche Bekämpfung der Armut illusorisch ist, solange der Zustand von Ausgrenzung und Unterdrückung, unter dem viele Frauen leiden, nicht beendet wird.

Ziel unserer Projekte ist es, dem Zustand der Ungleichheit, des Missbrauchs, der Gewalt und der Vorurteile entgegenzuwirken, damit Frauen ein selbstbestimmtes Leben führen und eigene Gemeinschaften entwickeln können.

Mit dem „Empowerment“-Prozess setzen wir uns dafür ein, dass Kinder, Mädchen und Frauen Selbstvertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten entwickeln. Dieser Prozess beginnt mit dem Bewusstsein, dass jeder Mensch unverletzbare Rechte besitzt.

Wir unterstützen Frauengruppen und -bewegungen, damit sich ihre Forderungen in angemessene rechtliche und juristische Mittel umsetzen lassen. ActionAid ermutigt die weibliche Führungsrolle in öffentlichen Einrichtungen, um konkrete Veränderungen auf legislativer Ebene zu bewirken, wo es noch an geeigneten Schutzbestimmungen mangelt. Wir organisieren Sensibilisierungskampagnen gegen Vorurteile, die zu Diskriminierungen führen. Wir kämpfen für die Gleichberechtigung am Arbeitsplatz und beim Zugang zu Bildung, Land und bei der Einhaltung der Bürgerrechte.

Das Recht auf Nahrung ist so wichtig, dass es bereits 1948 in die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte aufgenommen wurde. Im Zuge der Millenniums-Entwicklungsziele erklärten die Vereinten Nationen 2016 mit dem „Null-Hunger-Ziel“, das in der Agenda für nachhaltige Entwicklung 2030 enthalten ist, allen Formen des Hungers und der Mangelernährung bis 2030 ein Ende zu setzen. Sowohl Staats- und Regierungsoberhäupter als auch die Agenturen der Vereinten Nationen diskutieren seit Jahrzehnten über Hunger und Mangelernährung: Dabei werden die Ursachen festgestellt, Lösungen vorgeschlagen und Gelder bewilligt, doch die Situation hat sich alles andere als verbessert.

Dem Bericht der Vereinten Nationen zur Lebensmittelsicherheit und Ernährung 2018 zufolge hungern weltweit 821 Millionen Personen, d. h. 11 % der Weltbevölkerung. Diese Ziffer ist aufgrund der Verbreitung von Gewaltkonflikten und Klimakatastrophen im Vergleich zu früher gestiegen. Mehr als die Hälfte der Personen, die Hunger leiden, leben in Asien, aber auch in Afrika und Lateinamerika bestehen weiterhin große Probleme hinsichtlich Lebensmittelunsicherheit und Mangelernährung.
Der Hunger entsteht, weil Frauen und Männer keinen Zugang zu den Ressourcen haben, um ausreichend Nahrung zu produzieren, oder weil sie nicht genug verdienen, um sich Lebensmittel zu kaufen.

Dabei gibt es auf der Welt genügend Ressourcen, um die derzeitige Bevölkerung zu ernähren: Warum also ist Hunger immer noch eine alltägliche Realität für Millionen von Menschen?

Für ActionAid ist Hunger das „Produkt“ falscher Entscheidungen seitens Unternehmen, Regierungen und internationaler Organisationen sowie der Mangel an politischem Willen. Schädliche politische Interessen, die Nahrungsmittel als ein reines Handelsprodukt betrachten und nicht als ein Menschenrecht, sorgen dafür, dass ausgerechnet Landwirte und Bauern zu den ärmsten und am stärksten hungernden Menschen gehören.

Um diese Situation erfolgreich zu bekämpfen, müssen wir: die Ungleichheiten bei der Kontrolle über Land, Wasser, Weideflächen, Wälder und Saatgut abschaffen; der Verletzung der Rechte von Bauern und Arbeitern entgegenwirken; grössere öffentliche Investitionen in die Landwirtschaft und die ländliche Entwicklung fordern.

Trotz aller auf globaler Ebene unternommener Anstrengungen können auch heute noch über 100 Millionen Kinder keine Primarschule besuchen und zirka 800 Millionen Erwachsene sind Analphabeten – die Mehrzahl davon Frauen.

Bildung ist ein grundlegendes Recht, das in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte festgelegt ist und darüber hinaus ein wichtiges Instrument zur Bekämpfung der Armut darstellt. Zum Abschluss des Weltbildungsforums 2015 hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine gemeinsame Erklärung (Incheon-Erklärung) verabschiedet, in der sie sich zu einer einzigen, erneuerten Bildungsagenda, die ganzheitlich und richtungsweisend ist und niemanden zurücklässt, verpflichteten. Die Erklärung basiert darauf, dass Bildung ein öffentliches Gut ist, ein grundlegendes Menschenrecht und eine Grundlage, um die Verwirklichung anderer wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Rechte zu garantieren. Dem Forum zufolge ist eine nachhaltige Entwicklung in der Wirklichkeit nur durch übergreifende Bemühungen möglich, beginnend bei einer Bildung, die sich damit auseinandersetzt, dass Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft miteinander verknüpft sind und sich gegenseitig beeinflussen.

Zu den Zielen der Vereinten Nationen für die nachhaltige Entwicklung gehört auch eine kostenlose, öffentlich finanzierte, chancengerechte und hochwertige Grund- und Sekundarbildung für alle Kinder.

In vielen Ländern ist der Schulbesuch kostenpflichtig und somit für die armen Menschen unbezahlbar. Da es an gut ausgebildeten Lehrern fehlt, ist die Schulbildung oft von mangelnder Qualität und in vielen Gemeinden sind die Schulen so weit entfernt, dass ein Besuch unmöglich ist. Ausserdem wird die „Education for All – Fast Track Initiative“ von den Industrienationen nicht angemessen finanziert.

ActionAid ist der Ansicht, dass Armut und Analphabetismus eng miteinander verwoben sind und dass der Zugang zu Bildung unerlässlich ist, um die Armut auszurotten und andere Rechte in vollem Masse auszuüben: Durch Bildung haben Menschen grössere Chancen, eine Arbeit zu finden, sich am Gemeinschaftsleben zu beteiligen und die Rechte einzufordern, die ihnen verweigert werden, und somit die Änderungen zu bewirken, die sie brauchen.

Photocredits: Cindy Liu / ActionAid