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Wir sprechen über Land und Nahrung in einer Schule

Vier Gruppen aus 25 Kindern haben zusammen mit uns an einem Workshop teilgenommen, welcher das Recht auf und das Verschwenden von Nahrung zum Thema hatte.

Bei der Arbeit mit und für Schulen kommt es sehr häufig zu ganz besonderen Begegnungen mit einzigartigen Menschen und zu wunderbaren Erfahrungen, die für immer in Erinnerung bleiben, weil sie in unserem Alltag nicht ihresgleichen haben.

Das Centro Professionale del Verde di Mezzana (Berufszentrum Mezzana) liegt im Herzen des Tessins. Neben der Ausbildung von ungefähr 350 ist es weit und breit zudem für die hohe Güte seiner Kompetenz bei der Vermittlung landwirtschaftlicher und gärtnerischer Techniken bekannt. Die schulischen Strukturen des Zentrums werden vervollständigt durch einen landwirtschaftlichen Betrieb, der sich über eine Fläche von ungefähr 50 Hektar erstreckt und als wichtige Begleitmassnahme zu allen im Mezzana angebotenen Ausbildungen dient.

Am 25. Januar führte uns eine Einladung anlässlich der Giornata interculturale dedicata al tema dell’alimentazione (interkultureller Tag der Ernährung) an diesen faszinierenden Ort. Gemeinsam mit uns von ActionAid waren noch ein Ernährungsberater, ein Personaltrainer und ein Leiter von Bioläden gekommen.

Vier Gruppen aus 25 Kindern haben zusammen mit uns an einem Workshop teilgenommen, welcher das Recht auf und das Verschwenden von Nahrung zum Thema hatte. Jede Übung begann mit einer theoretischen Erklärung der Arbeit von ActionAid in Bezug auf das jeweilige Thema: Von den Ursachen von Hunger wie das Verschwenden von Nahrung oder Landraub bis hin zu Entwicklungsprojekten von ActionAid, welche Kleinbauern zugutekommen, sowie die Förderung ökologischer Anbaumethoden.

In einer zweiten Phase arbeiteten die Schüler fleissig an der Umsetzung einer lokalen Kampagne zur Sensibilisierung ihrer Mitbürger zum Thema: Von Schulkampagnen über Familien bis zu lokalen Unternehmen. Einige ersannen einen Heissluftballon, der über das Tessin fliegen und Botschaften gegen das Verwenden von Nahrung zur Herstellung von Biotreibstoffen abwerfen sollte; andere hatten eher eine Veranstaltung auf öffentlichen Plätzen im Sinn, um Supermärkte und Fleischerzeuger dazu zu bringen, Massnahmen gegen das Verschwenden umzusetzen; andere wiederum entwarfen eine Werbekampagne mit lustigen gezeichneten Plakaten, um zu unterstreichen, dass „unschöne“ Lebensmittel nicht gleichbedeutend sind mit „schlechter“ Nahrung; wieder andere erdachten Initiativen für Kindergärten und Grundschulen, um zu vermitteln, dass man es mit Portionsgrössen nicht übertreiben sollte. Dies waren auch für uns ausnahmslos sehr interessante und anregende Beispiele, insbesondere weil sie von Menschen stammen, die tagtäglich mit Landwirtschaft und Lebensmittelproduzenten in Kontakt kommen und die Zukunft der produktiven und landwirtschaftlichen Schweiz darstellen.

Eine Gruppe Mädchen hat uns aufgefordert, ein weiteres Thema anzusprechen, das für ActionAid absoluten Vorrang geniesst: Gewalt gegenüber Frauen und die Wahrung ihrer Rechte am Arbeitsplatz und im Beruf. Wir waren sehr dankbar für diese Aufforderung und werden auch dank der fruchtbaren Zusammenarbeit mit den Lehrkräften für Interkulturalität mit Sicherheit für weitere Veranstaltungen ins Centro kommen: Ist es doch die Aufgabe der Schule, ihren Schülern Werte, Wissen und Kompetenzen zu vermitteln, um sie zu verantwortungsbewussten und aktiven Bürgern von Morgen zu erziehen – was vollkommen der Mission von ActionAid entspricht.

Zurzeit finden diese schulischen Aktivitäten lediglich im Kanton Tessin statt. Falls Sie mehr über unsere Bildungsinitiativen erfahren möchten, besuchen Sie bitte unsere Internetseite, besuchen Sie bitte unsere Internetseite oder schreiben Sie uns unter scuole@actionaid.ch.

ActionAid

10 March 2017