ActionAid im Kampf gegen die Hungesrnot
Die Lebensmittel- und Kraftstoffpreise haben sich in einigen der am stärksten gefährdeten Gebiete der Welt mehr als verdreifacht.
Laut einer aktuellen Analyse von ActionAid steigen die Kosten für Lebensmittel, Treibstoff und Düngemittel in einigen der ärmsten Regionen der Welt ins Unermessliche. Familien sind daher gezwungen, das Doppelte, Dreifache und in einigen Fällen fast das Vierfache dessen auszugeben, was sie vor dem Ukrainekrieg bezahlt haben.
Während die durchschnittlichen Kosten für weizenbasierte Produkte wie Teigwaren auf den lokalen Märkten und in den Dörfern in den 13 untersuchten Ländern um mehr als 50 % angestiegen sind, geben die Haushalte im Libanon, der stark von Importen aus der Ukraine und Russland abhängig ist, bis zu 275 % mehr aus als noch Ende Februar diesen Jahres. 1
Am Horn von Afrika, wo bereits 20 Millionen Menschen aufgrund anhaltender Dürre von einer schweren Hungersnot betroffen sind, kostet ein Laib Brot in Somaliland jetzt mehr als das Doppelte (163 %). Die durchschnittlichen Speiseölpreise sind um mehr als 60 % gestiegen, wobei sich die Preise in einigen Gebieten Somalilands um bis zu 260 % erhöht haben.
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) stellte letzten Monat fest, dass die weltweiten Preise für Lebensmittelrohstoffe den höchsten Stand aller Zeiten erreicht haben.
Teresa Anderson, Beauftragte für Klimagerechtigkeit von ActionAid International, sagt dazu:
„Der Konflikt in der Ukraine hat zu einem unverhältnismässigen Anstieg der Kosten für Lebensmittel, Treibstoff und Düngemittel geführt, was die ohnehin schon gebeutelten lokalen Gemeinschaften nun besonders schwer trifft.
Wir sind auf dem besten Weg in eine globale Nahrungsmittelkrise, die weitaus tödlicher, verheerender und langwieriger sein dürfte als die von 2007-08. Regierungen und internationale Institutionen müssen dringend Massnahmen ergreifen, um eine Hungerkatastrophe ungeahnten Ausmasses zu verhindern.“
Um sich Lebensmittel leisten zu können, haben viele Mütter ihre Kinder aus der Schule genommen. Viele von ihnen brachten ihren Kummer darüber zum Ausdruck, dass sie ihren Kindern, wenn überhaupt, nur eine Mahlzeit pro Tag bieten können.
Sagal, 40 Jahre alt und Mutter von zwei Kindern, berichtet:
“Jede Mutter fühlt Schmerz, wenn ihre Kinder nichts zu essen haben. Ich leide jeden Tag.”
Andere gaben an, durch das Trinken von verschmutztem Wasser aus Tümpeln krank geworden zu sein, und viele Familien verschulden sich, um lebensnotwendige Ausgaben wie Arztrechnungen bezahlen zu können.
ActionAid fordert die Regierungen der betroffenen Länder auf, unverzüglich soziale Schutzmassnahmen für Frauen und Mädchen einzuführen, einschliesslich Bargeld- und Nahrungsmittelhilfe sowie kostenlose Schulmahlzeiten, um die am meisten gefährdeten Familien zu unterstützen.
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