In den ländlichen Dörfern im Landesinneren von Gambia scheint das Verlassen des Heimatlandes oft der einzige Weg auf der Suche nach einer besseren Zukunft zu sein. Die Arbeitslosigkeit, vor allem unter jungen Menschen und Frauen, zwingt viele dazu, die Schule abzubrechen, auszuwandern und das eigene Leben zu riskieren.

Aber es gibt einen Ort, der eine konkrete Alternative anbietet: das Dalaba Climate Resilient Sustainable Agriculture (CRSA) Training Centre, wo tagtäglich eine neue Chance ausgesät wird.

Das Ausbildungszentrum entstand im Jahr 2018 mit Hilfe europäischer Mittel, wird von ActionAid verwaltet und hat sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt, dank der Unterstützung von Einrichtungen wie der Stiftung Corti, Tavola Valdese, Stiftung Temperatio und Stiftung Däster Schild.

Heute ist Dalaba so viel mehr als nur ein landwirtschaftliches Zentrum. Es ist ein Ort, an dem Mädchen und Jungen lernen, das Land nachhaltig zu bewirtschaften, Tiere zu versorgen und echte unternehmerische Kompetenzen in echte unternehmerische Aktivitäten umzuwandeln.

Hier finden viele junge Frauen, die oft von Bildungswegen oder Berufschancen ausgeschlossen werden, zum ersten Mal Selbstvertrauen, praktische Hilfsmittel und Netzwerke zur Unterstützung.

JETZT SPENDEN UND DAS DALABA CRSA ZENTRUM UNTERSTÜTZEN

Warum in Gambia?

Der Klimawandel belastet die schwächsten Gemeinschaften der Welt massiv und verursacht Dürren, Hitzewellen, Überschwemmungen und Stürme. Und Gambia bildet da keine Ausnahme.

Unregelmäßige Niederschläge, steigende Temperaturen und lange Dürreperioden bedrohen die Landwirtschaft – einen der wichtigsten Wirtschaftszweige des Landes. In einem Lebensraum, in dem junge Menschen 67 % der Bevölkerung ausmachen, verlassen viele von ihnen die ländlichen Gebiete, um in den Städten nach neuen Chancen zu suchen oder gefährliche Migrationswege nach Europa auf sich zu nehmen.

Und genau aus diesem Grund haben wir beschlossen, hier einzugreifen.
Denn Gambia weist viele Schwachstellen auf, an denen wir arbeiten: die Auswirkungen der Klimakrise, fehlende Perspektiven für die junge Generation, die Marginalisierung von Frauen. Investieren in Bildung und nachhaltige Landwirtschaft bedeutet, Gemeinschaften zu stärken, konkrete Alternativen zu schaffen und da eine Zukunft aufzubauen, wo heute Unsicherheit herrscht.

 

Was macht ActionAid?

Das Projekt Dalaba entstand, um eine echte Alternative zur Zwangsmigration zu bieten. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die Nahrungsmittelsicherheit zu stärken und die landwirtschaftliche Berufsausbildung zu fördern, indem wir neue Einkommensquellen schaffen, insbesondere für Frauen und junge Menschen. Konkret bietet das Projekt Folgendes:

  • praktische Ausbildung in Agrarökologie und klimaresistenter nachhaltiger Landwirtschaft
  • Unterstützung bei der Unternehmensgründung mit dem Startup-Programm, das eine anfängliche finanzielle Unterstützung, eine berufliche Ausbildung in der Finanz- und Unternehmensplanung sowie ein kontinuierliches Mentoring nach der Unternehmensgründung vorsieht
  • das Errichten eines Schlafsaals, um junge Menschen aus abgelegenen Gebieten aufzunehmen und den Zugang zur Ausbildung auch denen garantieren zu können, die weiter entfernt wohnen.

Unser Ansatz gewährleistet eine Kontinuität der Aktivitäten im Laufe der Zeit.

 

Reale Auswirkung. Konkrete Veränderung.

Das Projekt Dalaba ist keine Idee, sondern eine Realität, die sich jeden Tag weiter entfaltet und greifbare Ergebnisse liefert:

  • 660 junge Menschen (mehr als die Hälfte sind Frauen), die innerhalb des agroökologischen Zentrums ausgebildet wurden
  • über 5.500 Mädchen und Jungen, die für die Themen der Migration und der nachhaltigen Landwirtschaft sensibilisiert wurden
  • 2.000 involvierte Familienoberhäupter, 200 religiöse und politische Führer, 200 Vertreter lokaler Behörden und 250 Aktivisten, Journalisten und Blogger
  • über 100 Frauen mit Ausbildung in Produktionstechniken, welche die Gesundheit des Bodens verbessern und Umweltschäden reduzieren
  • KaskadenartigeAusbildungsmaßnahmen in den benachbarten Gemeinschaften, die von den Begünstigten selbst durchgeführt werden, um die erworbenen Kompetenzen weiterzugeben
  • Verbesserung der landwirtschaftlichen Erträge und Reduzierung des Einsatzes schädlicher Chemikalien

Eine Alternative zur Zwangsmigration

Dalaba ist heute ein echtes Vorbild für ländliche Resilienz, denn es garantiert jungen Menschen die Wahlfreiheit und bietet Kenntnisse, Werkzeuge und Vertrauen an. Trotz der Erfolge bleiben die Herausforderungen bestehen. Eine kontinuierliche Finanzierung ist erforderlich für:

  • die erweiterte Ausbildung und Aufnahme junger Menschen
  • die Erweiterung der Unterstützung von Frauen und Mädchen, die vom Bildungssystem ausgeschlossen werden
  • den Bau neuer Unterrichtsräume und die Ausstattung professioneller Räumlichkeiten
  • die Bereitstellung von Startkapital für alle, die die Ausbildung abschließen

Denn jeder landwirtschaftliche Betrieb, der hier entsteht, steht für eine weitere Chance, dem Schulabbruch, der Zwangsmigration und der Marginalisierung von Frauen entgegenzuwirken. Sozusagen ein Samenkorn für die Zukunft.

SPENDE JETZT für eine gerechtere, grünere und inklusivere Zukunft.

Ein Projekt, das in der Erde und den Menschen verwurzelt ist

  • Fatou Darboe

    „Nach meiner Ausbildung in Dalaba im Bereich organischer Düngemittel/Kompost und klimaresistenter Agrarökologie habe ich mehr als 30 Frauen in der Kompostherstellung geschult. Wir haben genug für unseren eigenen Bedarf produziert, und ein Teil davon steht bereits für den Verkauf bereit.“

  • Adama Sonko

    „Nach der CRSA-Ausbildung habe ich mich in meiner Gemeinschaft mit über 200 Frauen durch Zusammenkünfte zum Erfahrungsaustausch engagiert. Bis heute habe ich 90 Frauen für die Kompostherstellung sowie nachhaltige agroökologische Praktiken sensibilisieren können. Gemeinsam gestalten wir eine gesündere Zukunft.“

  • Ndella Dampha

    „Die Ausbildung in Dalaba hat meine Sichtweise der Dinge verändert. Jetzt kann ich Kompostdünger und ökologische, natürliche Pestizide herstellen und habe innovative Anbaumethoden angewendet, die sich an die Klimaschwankungen anpassen lassen. Ich bedanke mich bei ActionAid International Gambia dafür, dass sie in meine berufliche Entwicklung und in die anderer junger Landwirte wie mich investiert haben. 

  • Gibbie Barry

    Gibbie ist 27 Jahre alt und stammt aus einer armen Bauernfamilie. Um seinen jüngeren Geschwistern weiterhin eine Schulbildung zu ermöglichen, hat er selbst die Schule bereits sehr früh verlassen. Nach der erhaltenen Ausbildung im Dalaba-Zentrum hat er zusammen mit seinem Bruder im Garten seines Hauses einen agroökologischen Gemüsegarten angelegt und dabei lokale Materialien und die Unterstützung von ActionAid genutzt. Heute baut er Bio-Gemüse für den Eigenbedarf und zum Verkauf an und hat auch eine kleine Hühnerzucht ins Leben gerufen.

    Dank dieses Projekts hat sich mein Leben verändert, ebenso wie das meiner Geschwister. Jetzt kann ich sie unterstützen, und sie müssen nicht die Schule abbrechen, so wie ich es musste.“

  • Sohna Ceesay

    Sohna hat zwar die Oberschule abgeschlossen, jedoch, wie viele andere Mädchen in Gambia auch, keine konkreten Möglichkeiten ausfindig machen können. Dank des Dalaba-Zentrums konnte sie sich eine Masthühnerzucht aufbauen. Sie hat bereits drei Zyklen mit je 100 Tieren abgeschlossen und sich von den ersten Einkünften eine Ziege und ein Handy gekauft. Auch ihre Familie hat sie in das Thema der Verwendung von natürlichen Düngemitteln eingeführt, wodurch die landwirtschaftlichen Kosten gesenkt und die Bodenqualität verbessert werden konnte.

    „Jetzt kann ich eigenständig über meine Zukunft nachdenken und auch meiner Gemeinschaft helfen, sich zu verändern.“

  • Muhammed Bah

    Nach acht Jahren in Libyen, wo er versucht hatte, über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen, ist Muhammed nach Gambia zurückgekehrt. Hier wurde ihm eine Ausbildung in Tierhaltung angeboten und er begann mit der Zucht von Kleinwiederkäuern, wobei er innerhalb weniger Monate von 6 auf 11 Tiere aufstocken konnte. Er konnte sogar seine Familie während des Edil Adha-Festes unterstützen.

    Ich bereue es, den Meerweg eingeschlagen zu haben. Hätte ich früher von dem Projekt gewusst, wäre ich nie weggegangen. Jetzt habe ich eine neue Chance, und die will ich hier nutzen, hier in meinem Heimatland.

Photocredits: ActionAid Gambia