Yolanda ist 35 Jahre alt und hat sich nach vielen Jahren häuslicher Gewalt von ihrem Mann scheiden lassen. Sie ist Mutter von drei wohlgeratenen Kindern, die 14, 10 und 3 Jahre alt sind. Heute leitet sie das Zentrum gegen häusliche Gewalt von Marracuene und ist froh: Frauen helfen zu können, die in Schwierigkeiten stecken. Sie hat uns gesagt: «Wir Frauen müssen füreinander einstehen und gemeinsam handeln.».
Ihre Ehe hat 8 Jahre gedauert. In diesen Jahren hat sie ihr Ex-Mann misshandelt und geschlagen, weil er nicht wollte, dass sie sich weiterbildet: «Jedesmal, wenn ich zur Schule gehen wollte, schlug er mich».
Nach 8 Jahren häuslicher Gewalt hat Yolanda beschlossen, sich von ihrem Mann scheiden zu lassen, weil sie sich das nicht mehr gefallen lassen wollte. Ihr Mann hat sich geweigert, die Scheidungspapiere zu unterschreiben, weil er gegen die Güterteilung war. Um dieser Situation zu entfliehen, liess sie ihm alles, was sie besass und konnte so aus dieser traumatischen Beziehung mit nichts als dem nackten Leben und ihren drei Kindern entkommen.
Nachdem sie Ihr Heim verlassen hatte, fand sie Zuflucht im ActionAid-Zentrum. Sie versuchte, ein neues Leben zu beginnen, aber der Neuanfang als geschiedene Mutter war nicht leicht, auch wie es in Mosambik nicht einfach ist, geschieden und Mutter zu sein.
Trotz allem ist Yolanda heute glücklich, denn sie ist endlich frei, niemand missbraucht sie und sie kann sich mit ganzer Kraft ihren Kindern widmen. Uns hat sie gesagt: Ich versuche jeden Tag, meinen Kindern all meine Liebe zu geben, um ihnen zu helfen, dieses Trauma zu überwinden.
Yolanda erfüllt sich einen grossen Traum: sie baut ein Haus für sich und ihre Kinder, ein bescheidenes Heim, in dem sie sich sicher fühlen können. Neben dem Bau ihres Hauses ist ein anderer grosser Traum von ihr, allen Frauen zu helfen und sie dabei zu unterstützen, die erlittene Gewalt anzuprangern und sie hinter sich zu lassen.
Als Direktorin des Anti-Gewalt-Zentrums von ActionAid und als Frau mit jahrelanger Erfahrung von häuslicher Gewalt kennt Yolanda bestens die Bedürfnisse der Frauen von Mosambik, einem Land in dem 8 von 10 Frauen täglich unter Gewalt leiden. Sie brauchen einen sicheren Ort, wo sie übernachten können, wenn sie nicht in ihr Haus zurückkehren wollen, wo der Ehemann sie missbraucht. Es sind Sozialarbeiter nötig, welche die Frauen unterstützen, damit sie nicht den Mut verlieren und die Kraft finden, nach vorne zu schauen und alles zu unternehmen, um sich aus der Situation zu befreien. Häusliche Gewalt muss bei der Polizei rechtzeitig angezeigt werden, damit die Täter zur Rechenschaft gezogen werden können.
Für Yolanda ist ein grosses Anliegen, Frauen zu helfen, die es brauchen, es ist quasi ihr Lebensinhalt. Ausgedrückt mit ihren eigenen Worten, klingt das so: «Ich möchte, dass heute keine Frau mehr so etwas erleidet, dass jede die verdiente Hilfe erhält und so in der Lage ist, sich von ihrem Peiniger zu befreien und wieder Aussicht auf ein besseres Leben hat.»