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Sharmin

Zu Beginn der Pandemie hatte ich Angst. Aber als Entwicklungshelferin kann ich nicht zu Hause bleiben.

Sharmin ist 21 Jahre alt und arbeitet mit ActionAid als case management worker, um Frauen und Mädchen, die in den Flüchtlingslagern Cox's Bazar, in Bangladesch leben, zu unterstützen.

“Jetzt wo das Covid-19 die Flüchtlingslager von Rohingya erreicht hat, besteht das grosse Risiko, dass die Pandemie wie ein Brand aufflammen könnte. Über 800.000 Menschen leben hier in kleinen, nahgelegenen und überfüllten Häusern. Im Allgemeinen gibt es fünf bis sieben Personen, die in einer Unterkunft aus Bambus und Planen von gerade drei mal vier Meter leben; die soziale Distanz ist somit extrem schwierig”.

In Cox’s Bazar sind die Rohingya Flüchtlinge auch besonders schutzlos, da ihre Ernährung und Gesundheit sehr unzureichend sind, nachdem sie vor Verfolgungen geflüchtet sind, und nun leben sie auf sehr engen Raum mit beschränktem Zugang zu sauberem Wasser.

Die Risiken sind enorm und die Frauen und Mädchen werden davon sehr stark betroffen sein: “Wir beobachten bereits jetzt, wie die geschlechtsbezogene Gewalt seit Ausbruch der Pandemie stark zugenommen hat und die Situation wird durch eine erhöhte Angst vor Ansteckung noch zusätzlich erschwert. Eine junge Frau, der ich kürzlich geholfen habe, brauchte neun Stiche, nachdem der Ehemann der Nachbarin ihr die Fusssohle mit einem Messer geschnitten hatte während einer Diskussion über die hygienischen Verhältnisse. [...] Frauen und Mädchen stehen unter einem sehr grossen Druck. "

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Ausserdem haben die Menschen Hunger und kämpfen für den Zugang zur ärztlichen Hilfe. Alle haben Anrecht auf eine Portion und die Nahrungsmittel gelangen in das Lager, aber sie können nicht mehr wie früher verteilt werden. Aufgrund der sozialen Distanz, arbeitet das Personal abwechselnd, da die Nahrungsmenge, die jeden Tag verteilt werden kann, sich reduziert hat. Die Warteschlangen für die Nahrungsmittel sind sehr lang und einige Personen gehren mit leeren Händen nach Hause zurück.”

ActionAid ist zur Zeit damit bemüht die Fake News und die Fehlinformationen über die Krankheit zu bekämpfen und fördert Mitteilungen über die Ansteckungsprävention zu bekämpfen, sodass die Menschen wissen wie sie sich schützen können: “Ich organisiere zur Zeit Sensibilisierungssessionen für Frauengruppen und junge Frauen, um ihnen zu zeigen, wie man Handschuhe und Masken benutzt und wie man die Soziale Distanz anwendet. Nun beginnen die Menschen im ganzen Lager die Gefahren der Krankheit und die Notwendigkeit in Sicherheit zu sein zu verstehen.

In der ganzen Welt besteht grosse Unsicherheit und Angst rund um das Coronavirus. Zu Beginn der Pandemie hatte ich Angst, aber ich habe zu mir gesagt, dass ich als Entwicklungshelferin nicht zu Hause arbeiten kann. Meine Mutter machte sich grosse Sorgen um mich, aber ich habe ihr erklärt, dass die Menschen denen wir helfen sehr viel Leid erlitten haben und dass sie meine Unterstützung bedürfen.

ActionAid arbeitet zurzeit sehr hart um das eigene Personal und die Gemeinschaften, mit denen wir zusammenarbeiten zu schützen. Während der Arbeit trage ich angemessene Schutzkleidung, Handschuhe und eine Maske und ich benutze Desinfizierungsmittel für die Hände.

Auch wenn die Arbeit hart sein kann, bin ich stolz darauf, dass ich während diesem Zeitraum in der Nähe der Frauen und Mädchen im Lager sein kann.

Jetzt wo das Coronavirus das Lager erreicht hat, mache ich mir grosse Sorgen um die Sicherheit Aller".

Fotokredite: Fabeha Monir/ActionAid und ActionAid Bangladesch