Mbala ist ein ruhiges Städtchen, das ungefähr tausend Kilometer von Lusaka, der Hauptstadt von Sambia, entfernt liegt. Es liegt im Norden des Landes, an der Grenze zu Tansania und in der Nähe des Tanganyika-Sees. In diesem Gebiet wurden viele archäologische Funde entdeckt – ein Zeichen dafür, dass hier seit der Antike Menschen lebten.
Das erste, was in Mbala auffällt, ist die Gelassenheit des Ortes, die zu der Annahme führt, dass in dieser Stadt nie etwas passiert. Doch sobald man auf einen jungen Menschen trifft, der Mitglied der ActionAid «Actvista»-Gruppe ist, wird man von einem Energieschwall und unerschöpflicher Freude überwältigt! Diese jungen Menschen sind voller Ideen und tragen den Wunsch in ihren Herzen, alle Träume ihrer sambianischen Altersgenossen zu verwirklichen.
Die Gruppe wurde 2014 gegründet und zählt 26 junge Mitglieder. In diesen zwei Jahren hat sich ihr Leben stark verändert. Sie begannen, an den Treffen und Anlässen teilzunehmen, die ihnen gewidmet waren. Dadurch fanden sie Ziele und Mittel, um verantwortungsbewusste, junge Erwachsene zu werden und sich für den Wandel einzusetzen. Sie beschlossen, aktive Bürger zu sein und in ihrer Stadt Massnahmen und Veranstaltungen zu fördern, um Frühehen entgegenzuwirken damit dies nicht unzähligen Mädchen zuteil werde. Sie haben sich über die blinde Gewalt empört, wovon noch immer viele Frauen betroffen sind. Sie arbeiten zudem daran, dass immer mehr junge Menschen sich für das Gemeinschaftsleben interessieren und als verantwortungsbewusste Bürger leben.
Dies macht diese jungen Menschen so einzigartig. Sie fördern nämlich nicht nur den Wandel in ihren Gemeinden, sondern sind selbst Symbol eines konkreten und realen Wandels. Früher waren sie passive Jugendliche, ohne jegliche Interessen und ohne Lebenszweck. Heute sind sie Menschen, die keine Angst haben zu sprechen, zu erklären, andere zu lehren, was sie selbst gelernt haben. Viele von ihnen konnten aufgrund der sehr geringen finanziellen Mittel ihrer Familien ihre Ausbildung nicht fortsetzen und waren gezwungen, nur prekäre Jobs und Tagesarbeiten anzunehmen. Dank ActionAid konnten sie hingegen an Ausbildungskursen teilnehmen und haben zusammen gewerbliche Tätigkeiten, wie etwa ein Gemeinschaftsgarten ins Leben gerufen. Gleichzeitig arbeiten sie mit Regierungsbehörden zusammen, um die Jugendarbeitslosigkeit zu bekämpfen.
Ihre Talente hören aber nicht bei der Landwirtschaft auf! Gemeinsam gründeten sie die Njombwinjo-Gruppe, die Tanz, Theater und Musik auf die Strassen der Stadt bringt. Dank des Erlöses ihrer Leistungen, konnten fünf junge Menschen ihre Ausbildung fortsetzen, während andere ihre Familien finanziell unterstützen. «ActionAid hat mir aufgezeigt, dass ich Verantwortung in meiner Gemeinde habe und mir erklärt, dass Rechte mit Pflichten einhergehen und dass Veränderung mit viel Anstrengung und Willenskraft möglich ist. Heute gehen meine Brüder zur Schule. Das eröffnet ihnen bessere Chancen. All das ist dank der Activista-Gruppe möglich», erzählt uns Prince. Diese jungen Menschen zu sehen, wie sie die freie Meinungsäusserung ausleben, macht uns stolz.