Das Wasser als Instrument der Freiheit
Consolata lebt in der Provinz von Isiolo, in Kenia, sie ist 24 Jahre alt und Mutter von 3 Kinder.
Hier müssen 93% der Einwohner noch über 5 Kilometer zurücklegen, um Trinkwasser zu finden.
Traditionell sind es die Frauen die sich darum kümmern: jeden Tag muss sich Consolata um verschiedene Aufgaben kümmern, zum Beispiel auf ihre Kinder aufpassen, Nahrung für ihre Familie besorgen, sich um die Rinder kümmern und insbesondere Wasser sammeln. Im Dorf in dem Consolata lebt gibt es kein fliessendes Wasser und der nächste Trinkwasser-Teich liegt 2 Stunde Fussweg entfernt.
So macht sich Consolata jeden Morgen unter der heissen Sonne mit schweren Kanistern auf den langen Weg bis zum Wasserteich. Einmal angekommen, muss sie aber mit den Elefanten rechnen, die den Teich den grossen Teil des Vormittags besetzen. Als sie dann zugreifen kann, ist das Wasser oft verseucht.
Manchmal begleitet sie ihre siebenjährige Tochter Christine zum Teich. Andere Male bleibt sie zu Hause, um sich um die jüngeren Brüder, fünf- und einjährig, zu kümmern. Dadurch kann Christine nicht zur Schule gehen und sie ist dauernd Infektionen, darunter auch Covid-19 ausgesetzt, weil sie sich nicht oft waschen kann. Manchmal ist das Wasser, das die Mutter nach Hause bringt verseucht und stellt somit eine Gefahr für die Gesundheit der ganzen Familie dar.
Consolata hat uns anvertraut: “Wenn wir [die Frauen] Wasser besorgen gehen, wenn du keine Grossmutter hast, die sich um die Kinder kümmern kann, bindest du die kleinen Kinder an einem Baum, damit sie sich nicht am Feuer verbrennen oder sich weh tun... die Kinder kümmern sich um sich selbst, die Männer helfen nicht”
Ausserdem kann die Besorgung des Wassers die Frauen Aggressionen auf dem Weg zum Teich aussetzen. Oft sind nicht Tiere oder der mühsame Weg die wahre Gefahr, sondern das Risiko Gewalt oder Entführungen zum Opfer zu fallen.
Als ActionAid setzen wir uns bereits dafür ein, an viele Familien wie die von Consolata Nahrung zu verteilen, aber wir möchten noch mehr tun. Der Zugang zu sauberem Wasser ist vor allem ein Grundrecht, aber auch eine Lösung auf zahlreiche Probleme: mit einem nahegelegenen Zugangspunkt zu sauberem Trinkwasser müsste Consolata ihre Kinder nicht alleine lassen, um an den Teich zu gehen und sich dabei Gefahren aussetzen. Ausserdem könnten ihre Kinder endlich in die Schule gehen und sie hätte genügend Zeit um zu arbeiten und so finanziell selbständig zu werden.
Wasser ist Freiheit und wir möchten, dass Alle ein Recht darauf haben. Unterstützen Sie unsere Aktion: wir möchten allen Gemeinschaften Wasser zur Verfügung stellen.