Ein Blick auf die Erfahrungen der Migrantinnen in Afghanistan, Pakistan und Bangladesch
Eine neue Untersuchung zeigt, wie Frauen und Kinder in unverhältnismässiger Weise von der Klimamigration betroffen sind. Sie sind einem höheren Risiko von geschlechterbezogener Gewalt, Kindesarbeit und Ausbeutung ausgesetzt.
Laut unserer jüngsten Untersuchung laufen die Frauen und die Mädchen, welche wegen den Klimakatastrophen obdachlos wurden, mit grösserer Wahrscheinlichkeit die Gefahr, der häuslichen Gewalt, der sexuellen Belästigungen sowie des Menschenhandels und der Frühehen ausgeliefert zu sein.
Im Flüchtlingslager von Shaiday in der Nähe von Herat, in Afghanistan, das 42.000 Familien aufgenommen hat, wo laut Schätzungen 75% der Menschen wegen den jüngsten Klimakatastrophen flüchten musste, hat ActionAid Eltern entdeckt, welche, nachdem sie wegen den schweren Überschwemmungen ihr ganzes Hab und Gut verloren haben, versuchten einen „Braut-Preis“ für die bis zu zwei Jahre alten Mädchen um die sie sich nicht mehr kümmern konnten auszuhandeln.
Die Regierungen müssen im Fall von klimatischem Notstand die Sicherheit und den Schutz der Frauen und Mädchen gewährleisten, einschliesslich den sicheren und gerechten Zugang zu den Grunddienstleistungen, zu Nahrung sowie ärztlicher Betreuung und dies vor und nach der Klimakatastrophe. Die Frauen müssen im Entscheidungsprozess innerhalb ihrer Gemeinschaften einbezogen werden, sodass sie die geschlechterbezogenen Fragen der Migration und der Vertreibung leiten und lösen können.
Dieser Artikel wurde ursprünglich von ActionAid International, "Invisible women: A gender analysis of climate-induced migration in South Asia”, 22/07/2021, veröffentlicht