Was sollte laut den Experten aus diesem historischen Klimagipfel hervorgehen
Die erfahrenen Pressesprecher von ActionAid und die jungen Aktivisten der Länder im Süden stehen für Interviews, Briefing und Kommentare während der COP26 zur Verfügung und haben ihre Stimmen bezüglich Themen wie die Ungleichheiten des Zugangs zu den Impfstoffen und die mit dem Covid-19 verbundenen Einschränkungen nach Glasgow gebracht.
Anlässlich des G20 Gipfels und der Gespräche über das Klima der COP26, schlagen wir als ActionAid fünf Zielvorgaben vor, um die Klimagerechtigkeit zu erreichen und die zur Einschränkung der Erderwärmung von 1,5 C° erforderlichen Handlungen auszulösen.
Teresa Anderson, Climate Policy Coordinator bei ActionAid International, sagt:
"Die Welt hält den Atem an, während die COP26 bereit ist über unsere Zukunft zu entscheiden. Die Verhandlungen werden zeigen, ob die reichen Länder, welche für die Klimakrise die höchste Verantwortung tragen, in der Lage sind die Anstrengungen und die zum Schutz der am stärksten betroffenen Gemeinschaften erforderlichen Investitionen zu verstärken, die Erderwärmung von 1,5 C° einzuschränken und einen katastrophalen klimatischen Zusammenbruch zu verhindern.
Eine erfolgreiche COP26 wird die Menschen und den Planeten vor die Profite stellen. Sie wird erkennen, dass die Frauen, die Ureinwohner und die Gemeinschaften in den südlichen Ländern bereits gegen die Klimakrise ankämpfen und eine dringende Unterstützung benötigen, um ihre Reaktion auf die Krise zu verstärken. Sie wird konkret vorgehen, um die Emissionen zu verringern.
Wir erleben bereits immer häufigere und schwere Hitzewellen, Brände und Überschwemmungen. Es ist zu spät für jede Handlung, die nicht eine radikale und veränderliche Massnahme ist".
Die fünf Zielvorgaben von ActionAid für eine erfolgreiche COP26:
- 1 - Die Länder, welche für die Klimaerwärmung die grösste Verantwortung tragen, müssen ihren gerechten Anteil für das Klima zahlen und zwar an die Länder, die es am schwersten getroffen hat, aber die am wenigsten dafür verantwortlich sind. Dies soll in Form von Subventionen geschehen und nicht von Darlehen, welche die Länder, die für die Klimakrise am anfälligsten sind, in die Schulden- und Armutsfalle treiben. Es ist ausserdem ein wesentlicher Punkt, dass die Projekte mindestens 50% der Klimafinanzierungen erhalten und dass sie von Frauen und ihre Gemeinschaften in den südlichen Ländern, die von den klimatischen Veränderungen am meisten betroffen sind, geleitet und entworfen werden.
- 2 - Jahre der Verhandlungen über das Klima waren nicht in der Lage einen neuen Finanzierungsmechanismus ausfindig zu machen, um die Länder dabei zu unterstützen sich vor den Auswirkungen der Klimakrise zu erholen. Die Finanzierung der Verluste und der Schäden muss auf den Verhandlungstisch kommen und die COP26 muss eine Entscheidung treffen über die Errichtung eines neuen Fonds für Verluste und Schäden, um die Länder, die dem Klima am stärksten ausgeliefert sind, inkl. Frauen und Mädchen in den südlichen Ländern, zu unterstützen.
- 3 - Um eine realistische Möglichkeit zu haben, die Erderwärmung auf 1,5C° zu reduzieren, müssen die Klimaziele die Emissionen zu realistischen Ziele führen, nicht zu einem Net Zero. Es sind Pläne erforderlich für eine tatsächliche Umwandlung der Energie-, Ernährungs- und Industriesysteme, welche sich auf gerechte Transaktionen und einem gerechten Anteil an Aktien der Länder stützen. Zu viele Pläne für das Klima “Net Zero” stützen sich auf Ziele für das 2050, wenn die Handlungen zur Verringerung der Emissionen und zur schrittweisen Reduzierung der Herstellung der fossilen Brennstoffe schon heute beginnen muss. Grossteil der Pläne “Net Zero” rechtfertigen ausserdem die Emissionen durch den CO2 – Ausgleich, langfristige Technologien und den massiven Bodenankauf. Unsere Recherchen zeigen, dass es auf der Erde nicht genügend Boden gibt, um die Nachfrage am Anbau von neuen Wälder, bioenergetische Kulturpflanzen und die noch nicht geprüfte Technologie, auf welche sich zahlreiche “Net Zero” Plänen stützen, zu erfüllen.
- 4 - Man darf nicht zulassen, dass die Verhandlungen gemäss Art. 6 dem CO2 Markt Schlupflöcher bieten, welche die Möglichkeit geben, weiter die Umwelt zu verschmutzen, wie eh und je. Der CO2-Ausgleich, sei er in der “Net Zero” Klimapolitik enthalten oder sei er ausgetauscht, wird dazu benutzt, um greenwashing zu tätigen und die klimatische Untätigkeit zu rechtfertigen, ausserdem droht er den massiven Bodenankauf und die Verletzung der Menschenrechte in den südlichen Ländern zu begünstigen.
- 5 - Die Verhandlungen über die Landwirtschaft müssen einen von der Industrielandwirtschaft und der Intensivtierhaltung entfernten Übergang vereinbaren, und sich dabei den agrarökologischen Praktiken zuwenden. Diese Landwirtschaftstechniken arbeiten mit der Natur, sie schaffen die Widerstandsfähigkeit gegenüber den Klimaveränderungen und kühlen den Planeten ab, gleichzeitig verbessern sie die Grundeigentumsrechte und den Zugang zu den Märkten, auch für die indigenen Gemeinschaften, die Frauen auf dem Land und die Kleinbauern. Alle Teile müssen ehrgeizige und strenge Umweltschutzmassnahmen in ihren national bestimmten Beiträgen (NDC) enthalten, um einen weiteren Verlust der Biodiversität und der Tierwelt zu verhindern.
Die Pressesprecher von ActionAid an der COP26:
- Teresa Anderson ist die Koordinatorin der Klimapolitiken von ActionAid International. Sie leitet die Arbeiten der Klimapolitik von ActionAid bzgl. Boden, Landwirtschaft, l Net Zero, CO2-Ausgleich, Just-Übergänge und Klimafinanz. Sie koordiniert die Arbeitsgruppe climate action network (CAN) über die Landwirtschaft. Sie wird die Ergebnisse der Verhandlungen an der COP26 analysieren und wird während des Gipfels für Interviews zur Verfügung stehen. Folge ihr auf Twitter @1TeresaAnderson.
- Diaka SalenaKoroma, 30 Jahre alt, ist eine Klimaaktivistin und Sozialunternehmerin aus Freetown, Sierra Leone. Sie ist Mitglied des von den Jugendlichen von ActionAid geführten Netzwerks Global Platforms. Sie ist CEO von Sènekela Ltd, ein Sozialunternehmen, das nachhaltige Landwirtschaftspraktiken fördert. Folge ihr auf Social Media: Facebook Di'aka Salena Koroma, Instagram diakathekqueen und Twitter @DiakaTheKQueen
- Lars Koch ist Policy Director von ActionAid Dänemark. Er ist auf die Analyse des finanziellen Engagement für das Klima der nördlichen Länder im Bereich Anpassung, Eindämmung und Finanzierung der Verluste und Schäden spezialisiert. Er steht in Glasgow während des Gipfeltreffens COP26 für Interviews zur Verfügung. Folge ihm auf Twitter @larskoch.
- Nils Mollema ist Beraterin für die Politiken der Klimagerechtigkeit bei ActionAid Netherlands, wo sie für die Befolgung der Entwicklungen im Bereich Klimafinanz, Verluste und Schäden, Kohärenz der Klimapolitiken und Zero Net verantwortlich ist. Nils steht während des Gipfeltreffens für Interviews zur Verfügung. Folge ihm auf Twitter @MollemaNils.
- Safa' Abed Alnabi Mohammad Almomani, 33 anni, ist eine Klimaaktivistin und eine Expertin der nachhaltigen Entwicklung aus Amman, in Jordanien. Safa' hat bereits an der COP25 von Madrid und am Bildungsprogramm für Jugendliche teilgenommen, um die zukünftige Generation der jungen Jordanier dabei vorzubereiten sich für Klima- und Umweltfragen einzusetzen und somit bereit zu sein die nächsten Verhandlungspartner des Klimas für Jordanien zu werden.
- Sophie Rigg ist Senior Climate and Resilience Adviser von ActionAid UK und leitet die Klimapolitik und die Forschungsarbeit, die auf den Schnittpunkt zwischen Geschlechtergleichstellung und Klimagerechtigkeit ausgerichtet ist. Sie steht in Glasgow während der zweiten Woche des Gipfeltreffens für ein Interview zur Verfügung, um das Thema der Frauen-Leadership bei der Bewältigung der Klimakrise zu vertiefen (8.-12. November). Folge ihr auf Twitter: @RiggSophie
- Tetet Nera-Lauron ist Senior Climate Lead bei ActionAid International. Sie war persönlich bei den Klima-, Sozial-, Wirtschafts- und Gleichstellungsfragen involviert. Sie steht in Glasgow während den Gesprächen für ein Interview zur Verfügung. Folge ihr auf Twitter @tetetlauron.
Dieser Artikel wurde ursprünglich von ActionAid International, "Five climate justice benchmarks for a successful COP26", 29/10/2021 veröffentlicht.